Allen, die in oder in der Nähe von Hamburg wohnen, möchte ich heute eine Foto-Ausstellung ans Herz legen: “Die Kinder von Tacloban – 100 Kameras für 100 Kinder”. Die Ausstellung ist kostenlos und noch bis zum 31. August auf dem Deichtorhallen-Platz in Hamburg zu sehen. Ich selbst war vergangenes Wochenende dort und habe für Euch mal meine Eindrücke festgehalten.
Die Sonne schien heiß vom Himmel und die Luft stand bei gefühlten 35 Grad, so dass ich auf dem Hamburger Deichtorhallen-Platz vergangenen Sonntag das Gefühl hatte, ebenso auf den Philippinen sein zu können. Fast war es auch so. Denn hier in der prallen Sonne standen Aufsteller mit 40 Foto-Aufnahmen, die Szenen aus der von Taifun “Haiyan” beschädigten philippinischen Stadt Tacloban zeigten.
Trotz der Hitze bekam ich beim Anblick dieser Bilder, die von Kindern und Jugendlichen der Stadt gemacht wurden, eine Gänsehaut. Sie zeigten Verwüstung, Zerstörung und Hilflosigkeit. Aber auch Hoffnung, Freude und Liebe. Unter jedem Bild fand ich ein Portraitbild des Fotografen und einen erklärenden Satz, warum er oder sie dieses Bild gemacht hat. Die Hitze war schnell vergessen, denn die Bilder zogen mich in ihren Bann. Es ist schrecklich, die Zerstörung aus den Blickwinkeln der Kinder zu sehen. Aber doch haben alle Bilder eins gemeinsam: Die betroffenen Kinder lassen Hoffnung spüren, dass doch alles wieder gut werden kann.
Als ich dort vor den Aufstellern mit den Szenen aus Tacloban stand, dachte ich an die Hilfsaktion meiner Patentante für die Bewohner von Danao, die nur unweit von Tacloban leben und ebenso versuchen, ihr Leben wieder aufzubauen. Und ich erinnerte mich an mein Urlaubsende mit Hindernissen – war aber gleichzeitig sehr froh und dankbar, dass der Taifun uns auf Boracay und meine Verwandtschaft in und um Manila nicht überrascht hat.
Man kann wirklich nur hoffen, dass die Filipinos in und um Tacloban bald wieder ein normales Leben führen können. Denn wer trotz des ganzen Elends so viel Hoffnung und Optimismus versprüht (was so typisch für Filipinos ist), hat es nicht anders verdient.
Großes Lob geht von meiner Seite aus an den Initiator dieses Fotografie-Projekts: den ARD-Fernsehkorrespondent Philipp Abresch. Er verteilt seit rund 15 Jahren Einwegkameras an Kinder in Krisengebieten, um ihnen eine Stimme zu geben. Das Gesamtprojekt heißt “Photos of Hope” und umfasst rund 10.000 Fotografien aus über 50 Ländern. Auf der Webseite des Großprojekts sind noch mehr Bilder des Teilprojekts “Die Kinder von Tacloban” zu sehen. Im folgenden Video berichtet Abresch von seinen Erfahrungen in Tacloban:
Die Outdoor-Ausstellung “Die Kinder von Tacloban – 100 Kameras für 100 Kinder” läuft noch bis zum 31. August. Weitere Infos dazu findet Ihr auf der Seite der Deichtorhallen Hamburg. Wer es nicht schafft, die Ausstellung selbst zu besuchen, kann sich die Bilder auch auf der Seite des ARD “Weltspiegels” anschauen: “Die Kinder von Tacloban”.