Filipino Jay Fajardo auf der re:publica 13 in Berlin (c) V. Till

Filipino Jay Fajardo auf der re:publica 13 in Berlin (c) V. Till

Vor knapp einem Monat war ich beruflich auf der re:publica 13 unterwegs – der großen Digital-Konferenz in Berlin. Dort rechnete ich mit vielen nationalen Internetgrößen und auch mit einigen internationalen Online-Bekanntheiten, aber mit einem rechnete ich nicht: Und zwar, dass ich dort einen Filipino antreffen würde. Und wie es der Zufall so wollte, kreuzten sich unsere Wege und ich lernte Jay Fajardo von Proudcloud und Launchgarage kennen.

In einem Interview verriet Jay Fajardo mir jetzt, was genau er beruflich macht, was er für Eindrücke aus Berlin mitgenommen hat und wie es um die philippinische Digital-Community steht. (Das Interview ist natürlich auf Englisch. Die deutsche Übersetzung findet Ihr immer nach dem englischen Teil.)

Hi Jay, first of all, please tell me and my blog readers something about your job. // Hi Jay, bitte erzähl mir und den Blog-Lesern doch zunächst etwas über deinen Arbeit.

Jay Fajardo: I actually have two jobs. I’m CEO of a web and mobile applications development firm called Proudcloud where I both manage an awesome team of engineers while involving myself in some coding as well.
My other job is Program Director for Launchgarage which is a tech startup accelerator based in Manila. We support early stage startups that we pick to join a five month program where we invest some seed money, provide mentoring, and lean startup training. //

Jay Fajardo: Ich habe eigentlich zwei Jobs. Ich bin Geschäftsführer der Firma Proudcloud, die Web- und mobile Anwendungen entwickelt. Dort leite ich ein tolles Team von Ingenieuren, während ich mich ebenfalls mit Codierung beschäftige.
Mein anderer Job ist der des Programmdirektors bei Launchgarage, einem Unterstützer für technologische Startups mit Sitz in Manila. Wir helfen ausgewählten Startup-Unternehmen in ihrer Anfangsphase und lassen sie an einem fünfmonatigem Programm teilnehmen, bei dem wir Startkapital in sie investieren und ihnen Beratung und Lean-Startup-Training anbieten.

What was the main reason for your visit at the re:publica 13? // Was war der Hauptgrund für Deinen Besuch auf der re:publica 13?

Jay Fajardo:
I was invited to join the Global Innovation Lounge which featured various Innovation Hub managers from Africa, S. America, Europe, and S.E. Asia. I was also asked to speak about the developing startup ecosystems in S.E. Asia and the Philippines. //

Jay Fajardo: Ich wurde eingeladen, an der Global Innovation Lounge teilzunehmen, die verschiedene Innovation Hub Manager aus Afrika, Südamerika, Europa und Südostasien vorgestellt hat. Ebenfalls wurde ich darum gebeten, über die wachsenden Startup-Umweltsysteme in Südostasien und auf den Philippinen zu berichten.

Filipinos unter sich: Jay Fajardo und ich auf der re:publica 13 (c) V. Till

Filipinos unter sich: Jay Fajardo und ich auf der re:publica 13 (c) V. Till

How do you liked re:publica at all? What was your highlight? // Wie fandest Du die re:publica im Gesamten? Was war Dein Highlight?

Jay Fajardo: I loved re:publica! The format and the people seemed to form a collective vibe of cultural and technological innovation. The highlight for me though was a talk by Carolina Ödman-Govender on “Crowdsourced Astronomy”. //

Jay Fajardo: Ich liebte die re:publica! Das Format und die Leute bildeten eine kollektive Atmosphäre der kulturellen und technologischen Innovationen. Das Highlight für mich war allerdings ein Vortrag von Carolina Ödman-Govender über “Crowdsourced Astronomy”.

Compared to the online/digital community in the Philippines: Are there big differences between Germans and Filipinos? // Im Vergleich zur Online-/Digital-Community auf den Philippinen: Gibt es große Unterschiede zwischen Deutschen und Filipinos?

Jay Fajardo: The Germans, or at least the Berliners, are more liberal and fearless with regards to change. Many filipinos are content with the status quo. I’m hoping to try and introduce the benefits of disruption in any way I can.
Germans though have the benefit of being in a first world country with mature infrastructure that complements their drive. We in the Philippines are still struggling to work within the bounds of limited infrastructure and a less mature business environment. //

Jay Fajardo: Die Deutschen, oder zumindest die Berliner, sind in Bezug auf Veränderungen liberaler und furchtloser. Viele Filipinos sind mit dem Status Quo zufrieden. Ich hoffe, ich kann ihnen die Vorteile von Veränderungen auf irgendeine Art und Weise vor Augen führen.
Deutsche haben auch den Vorteil, dass sie in einem Land mit ausgereifter Infrastruktur leben, die ihren Antrieb unterstützt. Wir auf den Philippinen müssen immer noch damit kämpfen, im Rahmen der begrenzten Infrastruktur und unter weniger ausgereiften wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu arbeiten.

You told me, that it was your first visit in Germany. How do you like Berlin? Any plans to come back? // Du hast mir erzählt, dass es dein erster Besuch in Deutschland war. Wie gefällt Dir Berlin? Würdest Du wieder hierher kommen?

Jay Fajardo: Berlin was awesome. I’m talking about the total experience. It’s anything but typical and very conducive to creativity and innovation. Vibrant is the word to describe it.//

Jay Fajardo: Berlin war fantastisch. Ich spreche hier von dem Gesamtpaket. Es ist alles andere als klassisch und sehr kreativitäts- und innovationsfördernd. Dynamisch ist das Wort, um es zu beschreiben.

Thanks for your time, Jay! Hold on to your visions and all the best for the future! // Vielen Dank für deine Zeit, Jay! Halte an Deinen Visionen fest und alles Gute für die Zukunft!

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2 thoughts on “Im Interview mit Jay Fajardo

  1. Hi, sehr schönes Interview – vielen Dank dafür:) Ich bin gerade auch recht viel in der philippinischen Online-Welt unterwegs und finde, dass sich hier doch Einiges tut. Interessanterweise scheint es auch so zu sein, dass die Verknüpfung zwischen Offline- und Online-Welt hier schneller vonstatten geht, was evtl. an der philippinischen Netzwerk-Mentalität liegt; aber ich werde das erst mal etwas länger beobachten, bis ich da gesicherte “Erkenntnisse” draus ziehen kann;)

    • Danke John! Freut mich, wenn das Interview auf Interesse stößt 🙂
      Bin gespannt, was du vielleicht in ein paar Monaten über die Online-Community auf den Philippinen erzählen kannst. Bin beim Surfen mal auf eine Seite für Blogger in Manila gestoßen, aber hatte leider noch nicht die Zeit, mir das mal genauer anzuschauen.

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